Schon als Kind war ich schusselig. Das können bestimmt viele Leute bestätigen, deren Namen mir gerade nicht einfallen. Mit manchen von ihnen bin ich verwandt. ^^
Im Ernst. Ich habe keine Kontrolle über mein Gedächtnis. Sinnbefreite Liedtexte aus den Neunzigern? Check! Die Tatsache, dass der eine Mitschüler aus dem Sprechkurs am Anfang manchmal klang wie Grönemeyer? Check! Den Namen dieses Mitschülers hingegen vergesse ich, auch wenn ich ihn erst vor ein paar Tagen auf dem Bildschirm gesehen habe. (Er ist sehr nett.) Auch Namen von Leuten, die mir gerade erst genannt wurden, gehen oft gleich wieder unter. Überhaupt, Namen … Schall und Rauch, wir wissen es.
Auch im Alltag äußert meine Schusseligkeit sich manchmal auf lustige Weise. Ich bin Meisterin darin, einen Raum zu betreten und mich zu fragen, was ich hier eigentlich will. Oder neulich erst, da hatte ich meine orangefarbenen Jeans verlegt. Ich wusste, ich hatte sie gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Auf dem Wäscheständer waren sie allerdings nicht mehr, also musste ich sie weggeräumt haben. Nur: Wohin, zum Henker?
Kleiderschrank? Fehlanzeige. Wär aber auch zu einfach.
Der Stapel vor dem Schrank, wo all das Zeug wartet, das man eigentlich mal wieder wegräumen könnte? Auch nichts.
Jetzt sind so orangefarbene Jeans ja erstens durchaus eine Menge Stoff – und zweitens orangefarben. Die KANN man eigentlich nicht verlieren. Denkst du! Ich war mir nur sicher, dass sie trotz Beinen nicht weggelaufen wären. Irgendwann mussten sie wieder auftauchen.
Und weißt du, wo ich sie nach einer Woche gefunden habe?
Im Bücherregal. Logisch!
(Bücherregale enthalten alle Antworten. Und manchmal Jeans.)
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