Nein, nicht bis zum nächsten Buch.
CN Gewicht, Fatshaming, Krankheit, Covid
Noch 90 Tage bis zu meinem nächsten Hindernislauf. Das wird dann mein dritter. Und ich hab zwischendurch auch überlegt, ob ich den überhaupt machen will – ich weiß ja, dass ich es kann, also wozu?
Diesmal nehme ich in erster Linie teil, um anderen zu beweisen, dass ich das kann. Denn immer mal wieder, wenn es im Gespräch aufkommt, dass ich an Hindernisläufen teilgenommen habe, kriege ich diesen ungläubigen Blick: DIE glaubt, sie kommt über die Hindernisse???
Ich versteh das, wirklich. Ich meine, ich bin über 40. Und ich bin übergewichtig. Weiß doch jeder, dass wir Dicken nur auf dem Sofa sitzen und Bonbons essen.
Bei meinem ersten Hindernislauf 2018(?) war ich in guter Form, für meine Verhältnisse. Danach hatte ich einige langweilige gesundheitliche Probleme, nahm eine Menge Gewicht zu – und lief den nächsten Hindernislauf. Natürlich war ich langsamer, aber ich hab’s getan. Ein Hindernis habe ich wegen Höhenangst am Ende ausgelassen, weil ich mental durch war, aber körperlich war ich in der Lage, den Kurs zu beenden.
Seitdem arbeite ich an meiner Gesundheit. Das war schwierig, weil sie eine neue lustige Krankheit bei mir gefunden haben, die langfristig dazu führen könnte, dass ich nicht mehr gut laufen kann. Außerdem bin ich letztes Jahr zweimal gestürzt, strategisch ungünstig im Zeitplan verpeilt, und konnte das Jahr über de facto kein Lauftraining machen.
Laufen ist wichtig für mich, vor allem für meinen Kopf. Wer mich kennt, wird bestätigen: Ich bin erträglicher, wenn ich regelmäßig laufe.
Auf jeden Fall bin ich letztes Jahr dann viel mit dem Rad gefahren und zu Fuß gegangen, und sobald meine Knie es wieder erlaubten, bin ich gelaufen.
Dann hatte ich Covid, was ja irgendwann mal kommen musste.
Und als das vorbei war, bin ich wieder ins Training eingestiegen. Am Sonntag steht mein erster 10-Kilometer-Trainingslauf auf dem Programm. Ich werde voraussichtlich sehr, sehr langsam sein, doch das ist okay.
Die ganze Zeit über bin ich mit einer Kollegin zweimal pro Woche ins Fitness-Studio gegangen. Niemand, wirklich NIEMAND kann behaupten, dass ich mich wenig bewege oder keinen Sport treibe.
Weil ich aber auch gerne esse und gern und gut koche und backe, sieht man das nicht. Ich bin keine von diesen zähen Frauen mittleren Alters. Ich bin squishy. Und während ich daran arbeite, das zu ändern, weil ich weiß, dass die Dinge, die zu Übergewicht führen, auch zu anderen Gesundheitsproblemen führen (und wegen der Vielleicht-irgendwann-nicht-mehr-gut-laufen-Können-Sache), ist es nicht schlimm, dick zu sein. Es ist kein Zeichen dafür, dass ich faul oder undiszipliniert oder ein moralisch schlechter Mensch wäre. Ich meine, ich habe neben einem Brotjob in den letzten 12 Jahren 24 Bücher geschrieben, führe eine Art Haushalt und habe ein Leben. Ich bin sozusagen eine …

Und weil es Leute in meinem Umfeld gibt, die sich das beim besten Willen nicht vorstellen können, werde ich am 31.08.2024 zum dritten Mal an einem Hindernislauf teilnehmen. Weil ich es kann, und weil diese Leute nicht glauben, dass ich es kann.
Ist vielleicht nicht die beste Motivation, aber ich nehm, was ich kriegen kann. ^^
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