Ich kämpfe immer noch gegen „Zuflucht in Schattenfall“.
Der Plot ist zu linear, es gibt zu wenig Konflikte.
Zwischendrin sitzt die Protagonistin für zwei Wochen nur auf dem Hintern, das ist zu langweilig.
Mein Endgegner ist eigentlich kein Endgegner, dazu mag ich ihn zu sehr.
Die ursprünglich geplante Lösung ist folglich zu grausam.
Und ich schwör, ich war drauf und dran, das Projekt auf Halde zu legen. Geht nur leider nicht, weil ich schon einen Lesungstermin Anfang Juni auf dem Bücherbummel in Düsseldorf habe. Da müssen wir jetzt also durch. Außerdem mag ich die Geschichte, ich hab sie halt nur nicht im Griff.
Dachte ich bis heute morgen.
Die Tage hatte ich schon Input von einer Testleserin eingeholt. Die hat wenigstens bestätigt, dass meine geplante Lösung sich organisch aus der Geschichte, wie sie bis jetzt schon ist, ergibt. Aber an den Lücken und Macken ändert das auch nichts. Also hab ich gewälzt. Und nachgedacht. Und alles immer wieder vorgekramt, um es von allen Seiten zu betrachten.
Und heute morgen hatte ich den Geistesblitz – eine Lösung, die perfekt in die Geschichte passt, aus dem Endgegner einen Endverbündeten macht, für zusätzlichen Konflikt sorgt, die Flaute in der Mitte beseitigt UND meinen Blickwinkel auf die geplante Grausamkeit ändert. So passt plötzlich alles perfekt zusammen.
Natürlich muss ich dafür hingehen und die ersten zwei Drittel des Buches umschreiben. Aber nicht sehr, ein paar Hinweise und eine oder zwei Szenen sollten reichen. Und dann sieht das aus wie dieses unglaublich komplexe Ding, das ich elegant aus dem Hut zaubere und das sich von der Thematik her jetzt noch viel besser in die Reihe eingliedert, als es eh schon der Fall war.
(Außerdem habe ich wichtige Details für Band 3 und 4, von denen es mir in den Fingern kribbelt.)
Damit ist wieder bewiesen, dass ich die chaotischste Plotterin bin, die ich kenne. Und bei „Magie hinter den sieben Bergen“ war das ganz ähnlich. Lauter winzige Details, die ich ohne Nachdenken in die Geschichten gestreut hatte, haben am Ende diese überzeugende Komplettlösung ergeben, die aussieht, als sei sie über neun Romane liebevoll aufgebaut worden. Dabei wusste ich zu Beginn gar nicht, dass es mehr als einen Roman geben würde.
Mein Unterbewusstsein plant viel besser als ich, soviel ist mal klar. In den meisten Fällen weiß ich genau das, was da am Ende auf dem Papier steht, und kein bisschen mehr. Aber irgendwo, weit außerhalb meiner Reichweite, ist die Geschichte schon fertig und durchgeplant und komplex und wartet nur darauf, mich beim Schreiben zu überraschen.
Das ist doch ein schöner Gedanke, nicht wahr? Und jetzt mache ich mich mal daran, die ersten zwei Drittel zu überarbeiten. Eigentlich soll das Buch nämlich bis Ende Februar März April fertig sein. (Weint.)
Sobald ich damit durch bin, gibt es natürlich das offizielle Cover-Reveal! Falls du schon vorher sehen willst, worum es geht … meine Patreons sind viel besser informiert als du und ich zusammen. ^^
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