It’s a chicky-chicken!!!

Im Hintergrund sieht man mehrere Hühner und einen Hahn in einem winterlich-kahlen Garten. Im Vordergrund hält eine Frau mit langen blonden geflochtenen Haaren und schwarzem Rollkragen-Pullover ein großes graues flauschiges Häkelhuhn mit rotem Kamm im Arm. Es guckt etwas leidend.
Eines dieser Hühner ist nicht echt.

Anfang des Jahres habe ich angefangen, mich an Mikro-Häkelprojekten zu versuchen – vorerst Ohrringe aus Stickgarn, was für eine Friemelarbeit! Das komplette Gegenstück dazu ist dieses Huhn, auf Wunsch von Paty. Seit Jahren schickt sie mir Bilder von jedem gehäkelten Huhn, das sie findet, und ich verstehe ja einen Wink mit dem Zaunpfahl. Jetzt besitzt sie ein Huhn, das sie auch zur Selbstverteidigung einsetzen kann, denn es ist nicht nur groß, sondern auch schwer.

(Im Vergleich hierzu: Ohrringe.)

Schwarzer Hintergrund, darauf liegen vier Hänge-Ohrringe: Filigrane Herzen aus rosa Stickgarn.

Beide Varianten haben ihre Vorteile – das Riesenhuhn gilt unter anderem als Workout, weil man mit großen Mengen von dickem Garn hantiert, das sich einfach nicht verhäkeln lassen will! Bei den winzigen Projekten guckt man sich hingegen ganz krumm, da fehlt mir auch noch die Übung. Kommt. ^^

Nehmen ist allerdings auch ganz schön

Eine schwierigere Frage. Das beste Geschenk, das ich je bekommen habe? Als ich noch klein war – und nach einem Jahr Jammern und Betteln – haben meine Eltern mir zwei Wasserschildkröten geschenkt. Ich nannte sie Harald und Schildi (ich war nicht so kreativ, verzeiht!) und liebte sie hingebungsvoll für die nächsten fünfzehn Jahre, bis auch Schildi an Altersschwäche (nehme ich an) starb. Das Schildkrötenaquarium begleitete mich zum Studium nach Bonn, erst ins Wohnheim, dann in meine erste eigene Wohnung.

Einige Jahre später kam ich in den Semesterferien nach Hause, und meine Eltern hatten Max adoptiert – einen sechsjährigen Boxer-Dalmatiner-Mischling. Das war nicht „mein“ Geschenk, aber eine tolle Überraschung. Trotz einiger gesundheitlicher Startschwierigkeiten lebte er die nächsten zehn Jahre bei meiner Familie und wurde bis ins hohe Alter sehr verwöhnt.

Und jetzt eben Kurt. Ein selbstgemachtes Geschenk, und genau das Richtige für uns. Der Mann hat sämtliche Vorbehalte gegenüber „Second-Hand-Tieren“ aufgegeben und verbringt Stunden damit, den Neukater zu verwöhnen. Tja, ich lebe jetzt eben in einem Drei-Männer-Haushalt. Fröhliche Feiertage!

 

** Jaa, ich weiß … Tiere sind kein Geschenk. Die Dame vom Katzenschutz sagte auch, sie würden eigentlich so kurz vor Weihnachten nicht mehr vermitteln, wegen der Hektik über die Feiertage und weil genau diese Katzen oft nur wenige Wochen später wieder bei ihnen landeten. Meine Familie hat allerdings eine lange Tierhaltertradition, da weiß man vorher, welche Verantwortung so ein neues Familienmitglied mit sich bringt. Egal, ob das jetzt Hamster waren oder Meerschweinchen, Spinnen, Schlangen, Ratten, Hunde, Katzen, Kanarienvögel, Hühner, Gänse, Ziegen, … alle wurden geliebt und versorgt, so gut es eben ging.

(Und wusstet ihr eigentlich, dass man Schnecken „kauen“ hören kann? <3 )